Ein Blick in das Gesicht unseres Kindes lässt uns all die Schmerzen der Geburt, all die fordernden Momente der ersten Monate und all das „Zurückstecken“ eigener Bedürfnisse vergessen. Doch unser Körper vergisst weder die Schwangerschaft, noch die Geburt. Ein gesunder Lebensstil, viel Bewegung und spezielle Kraftübungen lassen die Babypfunde purzeln und bringen uns wieder ins Gleichgewicht. Doch was bleibt, treibt einigen von uns immer noch Tränen in die Augen. Der einst so straffe Bauch ist mit Dehnungsstreifen überzogen und die Haut hängt unschön herunter. Die Brüste fühlen sich schlaff an und sind abwärts gerutscht. Und als würde dies nicht schon reichen, um unser Selbstbewusstsein ins Wanken zu bringen, erleben wir auch in unserer Sexualität eine Veränderung. Eine natürliche Geburt hinterlässt nun mal ihre Spuren, und diese können nicht nur die Sexualität beeinflussen, sondern schon das einfache Tragen eines Slips zu einem unangenehmen Erlebnis machen. Und es können noch so viele Menschen sagen „das ist die Natur“ oder „man darf doch sehen, dass dieser Körper ein Kind zur Welt gebracht hat“, wir empfinden unser Leben als beeinträchtigt und nichts fühlt sich an wie vorher. Wir streichen über unseren Körper und es fühlt sich fremd an. Wir sind nicht mehr wir selbst und es tut weh, in den Spiegel zu schauen. Es schmerzt, in den Augen des Partners zu erkennen, dass sich etwas geändert hat. Die plastische Chirurgie bietet bereits seit mehreren Jahren Erleichterung für Frauen, die unter den körperlich-ästhetischen Folgen einer Geburt leiden. In den USA hat sich für Schönheitsoperationen nach der Geburt mittlerweile auch ein Name gefunden: „Mommy Makeover“.
Auf Deutsch könnte man sagen die „Mama Rundumerneuerung“. Der Mommy Makeover wird als neuer Trend aus den USA verkauft und momentan auch bei uns heiß diskutiert. Die Wahrheit ist aber: Der größte Teil dessen, was jetzt als „Mommy Makeover“ angeboten wird, wird bereits seit Anbeginn der plastischen Chirurgie durchgeführt. Vielleicht wurde er dabei nicht als „Paket“ verschiedener Leistungen unter einem werblich-griffigen Schlagwort angeboten, aber darauf kommt es für die Patientin am Ende ja auch nicht an. Der „Mommy Makeover“ fasst alle schönheitschirurgischen Operationen zusammen, die ungeliebte Spuren einer Schwangerschaft beseitigen. Hängende Brüste werden gestrafft und/oder vergrößert, der Bauch wird ebenfalls gestrafft, und seit einigen Jahren werden auch die Schamlippen verkleinert oder die Vagina verengt. Die plastische Chirurgie hat über die Jahrzehnte verschiedenste speziell auf die Bedürfnisse von Müttern ausgerichtete Eingriffstechniken entwickelt, denn diese gehören schließlich zum Top-Klientel. Jährlich werden in Deutschland rund 20.000 Brustvergrößerungen und 10.000 Brustverkleinerungen vorgenommen. Die Zahl der Eingriffe nimmt jedes Jahr um 10% bis 15% zu. Und laut einer Umfrage der „Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen“ (DGPRÄC) ließen sich im Jahr 2011 mehr als 5400 Frauen die Schamlippen verkleinern oder auffüllen.