Welche war die größte Schwierigkeit, die dieser Beruf mit sich brachte?
Sicherlich meine Zeit in der Schwerstbrandverletzten-Intensiv. Einerseits kämpfte ich um das Überleben der Menschen dort und andererseits war ich mir im stillen Kämmerlein nicht sicher, ob ich diesen Menschen damit etwas Gutes tue.
Sehen Sie auch im Privatleben Menschen an und wüssten, was Sie an Ihnen „optimieren“ würden?
Leider ja (lacht). Es ist tatsächlich so. Es gibt immer wieder Momente, wo man denkt „bei der Nase könnte man noch das und das verbessern“. Aber das bringt der Beruf so mit sich. Ich kann mich an eine Vorlesung von einem internistischen Professor erinnern, der erzählte wie er in der Oper saß und die Aorta der Dame vor sich hüpfen sah. Von daher bin ich da bestimmt nicht allein.
Welche sind die Eigenschaften, die ein plastischer Chirurg Ihrer Meinung nach mit sich bringen muss?
Zum einen muss man ein guter Psychologe sein. Ansonsten heißt es ja immer, wir sind Künstler. Das sehe ich anders. Ich denke wir müssen am Ende gute Handwerker sein – mit dem richtigen Blick für Form und Ästhetik.
Wo sehen Sie die Probleme in der Branche der plastischen Chirurgie?
Dass immer mehr Patienten zu einem absoluten Spezialisten gehen möchten. Wenn es um eine Nasenkorrektur geht, möchte der Patient am liebsten zu jemandem gehen, der nichts anderes macht. Wir haben in unserer Ausbildung jedoch ein großes Spektrum gelernt und ich finde es schade, wenn man sich dann spezialisieren muss.