Dr. Daniel Thome im Beratungsgespräch mit einer Patientin

Persönliches Interview Dr. Thome

21.04.2015

Wann haben Sie zum ersten Mal die Entscheidung getroffen, plastischer Chirurg zu werden?

Nach dem Abitur war für mich klar, dass ich etwas handwerkliches machen möchte. Aber auch etwas, das mit den bildenden Künsten zu tun hat. Da kam nur Medizin und Architektur in Frage. In der Medizin habe ich dann die plastische Chirurgie für mich entdeckt, weil diese Handwerk und bildende Kunst vereint.

Welche war die größte Schwierigkeit, die dieser Beruf mit sich brachte?

Die größte Schwierigkeit war und ist, dass man es nicht allen Patienten recht machen kann. Manche Patienten haben Vorstellungen, die technisch nicht realisierbar sind. Um den Patienten zu erklären, dass das was sie sich wünschen nicht machbar ist, braucht man viel Fingerspitzengefühl.

Sehen Sie auch im Privatleben Menschen an und wüssten, was Sie an Ihnen „optimieren“ würden?

Klares ja. Auch ein Architekt schaut sich Häuser an, die er nicht gebaut hat und überlegt, was er anders machen würde. Genauso sehe ich auch Menschen an. Aber das passiert ohne Wertung. Es ist immer interessant, was technisch machbar wäre. Aber was schön oder nicht schön ist, liegt immer im Auge des Betrachters.

Welche sind die Eigenschaften, die ein plastischer Chirurg Ihrer Meinung nach mit sich bringen muss?

Die technischen Qualitäten, die dieses Fach fordert, müssen beherrscht werden. Aber fast genauso wichtig ist die Empathie, die man jedem Patienten entgegenbringen muss. Jeder Mensch der zu uns kommt, auch wenn er „nur eine Schönheitsoperation“ will, hat ein Problem, welches ihn belastet.

Wo sehen Sie die Probleme in der Branche der plastischen Chirurgie?

Für unser Fach braucht man eine Spezialausbildung, das ist der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. Leider mischen aber auch viele andere Fachrichtungen in dem Markt der Schönheitschirurgie mit, weil „Schönheitschirurgie“ kein geschützter Begriff ist. Diesen Fachrichtungen fehlt die Spezialausbildung und das wird leider auf dem Rücken des Patienten ausgetragen, denn dieser hat später mit dem Ergebnis zu kämpfen.

Dr. Daniel Thome führt eine Brustverkleinerung bei einer Patientin durch

Welche war die verrückteste Situation, die Sie jemals mit einem Patienten erlebt haben?

Leider eine Situtation, die sich öfter wiederholt: Paar kommt zur Brustvergrößerungsberatung und der Mann beteuert, dass die Brustvergrößerung natürlich nicht sein Wunsch war und das Thema ihn auch völlig kalt lässt. Wenn es an die Größenauswahl geht, können sich die Männer dann doch nicht mehr zurückhalten und werfen ein: „Nimm doch die größeren Schatz, sieht doch besser aus“.

Wenn Sie in Rente gehen und auf Ihre Karriere zurückblicken, was würden Sie gerne über Ihre Karriere sagen können?

Dass alle Patienten, die ich operiert habe, sagen: „Mensch der Dr. Thome, das ist ein klasse Kerl. Er ist ein guter Chirurg und ich habe mich nach der Operation so viel besser gefühlt!“ (lacht).