Welche war die größte Schwierigkeit, die dieser Beruf mit sich brachte?
Die größte Schwierigkeit war und ist, dass man es nicht allen Patienten recht machen kann. Manche Patienten haben Vorstellungen, die technisch nicht realisierbar sind. Um den Patienten zu erklären, dass das was sie sich wünschen nicht machbar ist, braucht man viel Fingerspitzengefühl.
Sehen Sie auch im Privatleben Menschen an und wüssten, was Sie an Ihnen „optimieren“ würden?
Klares ja. Auch ein Architekt schaut sich Häuser an, die er nicht gebaut hat und überlegt, was er anders machen würde. Genauso sehe ich auch Menschen an. Aber das passiert ohne Wertung. Es ist immer interessant, was technisch machbar wäre. Aber was schön oder nicht schön ist, liegt immer im Auge des Betrachters.
Welche sind die Eigenschaften, die ein plastischer Chirurg Ihrer Meinung nach mit sich bringen muss?
Die technischen Qualitäten, die dieses Fach fordert, müssen beherrscht werden. Aber fast genauso wichtig ist die Empathie, die man jedem Patienten entgegenbringen muss. Jeder Mensch der zu uns kommt, auch wenn er „nur eine Schönheitsoperation“ will, hat ein Problem, welches ihn belastet.
Wo sehen Sie die Probleme in der Branche der plastischen Chirurgie?
Für unser Fach braucht man eine Spezialausbildung, das ist der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. Leider mischen aber auch viele andere Fachrichtungen in dem Markt der Schönheitschirurgie mit, weil „Schönheitschirurgie“ kein geschützter Begriff ist. Diesen Fachrichtungen fehlt die Spezialausbildung und das wird leider auf dem Rücken des Patienten ausgetragen, denn dieser hat später mit dem Ergebnis zu kämpfen.